Bei Religion und Ideologie geht es ja gerade nicht um “klar und logisch denken”. Im Gegenteil geht es um Ansichten und Wertvorstellungen, um religiöse Überzeugungen, die mit Vernunft und Fakten nichts zu tun haben. Das betrifft ja nicht nur die Einstellung zu Homosexualität, sondern ebenso zu vielen anderen Dingen, die angeblich Sünde sind oder umgekehrt von Gott gewollt werden.
Religiöse Überzeugungen sind keine Frage der Vernunft. An Jungfrauengeburt, Dreieinigkeit und Jesus als Opferlamm zu glauben, ist nicht minder “bescheuert” (dein Wort), nur zum Glück heutzutage ungefährlicher. Das war es zu Zeiten der Inquisition und Hexenverfolgung allerdings nicht. Auch die christliche Sexualmoral ist verdammt verkrampft und nicht durch Vernunft zu rechtfertigen.
Todesstrafe auf Homosexualität gibt es meines Wissens nur noch in radikal islamischen Staaten.
Deine Konzentration auf Homosexualität wird der Sache letztlich nicht gerecht. Du musst Religion als Einheit betrachten und erkennen, wie alle möglichen Einstellungen zu Geboten und Sünden rein willkürlich und vernunftbefreit sind. Das gilt für alle Religionen. Manche Punkte mögen sich glücklicherweise zufällig oder absichtlich mit vernunftorientierter Sichtweise überschneiden, aber das rechtfertigt nicht alle anderen Punkte, bei denen es eben nicht der Fall ist.